S. – Das Schiff des Theseus

E-Reader und -Books boomen, die Self-Publishing-Branche ist längst unübersichtlich, qualitativ minderwertige Texte schwemmen den Markt und überfluten die Hirne der Lesenden. Verlage gehen zwar online auf Jagd nach „Kindle-Bestseller-AutorInnen“, aber gehaltvolle, anständig lektorierte Literatur und fehlerfreie Texte bleiben selbst bei Verlagspublikationen Mangelware.

In den Vordergrund drängen, wie überall, austauschbare, billige Waren. Tatsächlich sind E-Books praktisch, insbesondere aktuell, weil Bibliotheken und Buchhandlungen geschlossen sind. Der E-Reader ist auch mein ständiger Begleiter, aber nicht weniger verehre ich Gedrucktes, das handwerklich einwandfrei ist.

Manches funktioniert im digitalen Format glücklicherweise nicht, wie diese grandiose Publikation zeigt. Die sprachliche Qualität des Romans im Roman sei dahingestellt, doch die erzählerische(n) Dimension(en) und der Gedanke hinter diesem Buch zeigen, was Buchdruck und analoge Medien können und wie vielfältig mit Leserinnen und Lesern interagiert werden kann.

Das Medium Buch darf dadurch ganz neu erfahren werden, und das ist immer begrüßenswert.

Absoluter #Lesetipp: Doug Dorst, J. J. Abrams: S. – Das Schiff des Theseus. Kiepenheuer & Witsch 2013.

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