Das Kinderbuchlektorat: ein „normales“ Lektorat?

Kinderbücher benötigen mehr als formale Fehlerfreiheit. Das Kinderbuchlektorat muss behutsam an die Zielgruppe angepasst werden, die sprachlichen und grafischen Feinheiten müssen nicht nur miteinander harmonieren, sondern einander bedingen, ineinander greifen und sowohl für Vorlesende als auch (selbstlesende) Kinder verständlich sein.

Weiterlesen »

Großmutterwangenfleisch

Eisig, der Druck, der immer kommt, wenn sie die Großmutter zu lange betrachtet, deren Finger, bläulich, faltige Hände, die hat sie einst gehalten am Beginn vieler Nächte, ob die Fingerspitzen das noch wissen oder hat der gesamte Großmutterkörper alles vergessen, das Streicheln, das Waschen, das Kochen, das Tun, wann war die Großmutter zuletzt da gewesen, fragt die Enkelin sich, welcher war der letzte Tag gewesen, an dem sie war, und dann ist sie aufgewacht und war fort, der Mensch, der gelebt hat in ihrem Körper, mit diesen Beinen, Füßen, mit diesem Bauch, der Mensch, der geboren hat und die Brust, die einen anderen genährt hat, wann ist dieser Mensch fortgegangen, an welchem Tag, zu welcher Stunde, nein, das geschah nicht von heute auf morgen, noch schlimmer, denkt die Enkelin und erinnert sich an die Großmutter mit den Handflächen auf den Augen, die Tränen unter diesen Handflächen, Salz, das sich in das Großmutterwangenfleisch gegraben hat, geschluchzt hat sie, ich werd schon ganz deppert, hat sie geklagt, aber nein, haben sie alle beteuert, aber nein …

Weiterlesen »

„Ich kenn da wen, der schreibt dir das um € 1500,–!“

Wer sich vom Beispiel Christine Aschbachers nicht abschrecken und andere für sich selbst
schreiben lässt, sollte diesen derart entstandenen Texten jedenfalls ein
Lektorat gönnen. Mindestens aber die Arbeit selbst durchlesen. Und: Nicht immer
gibt es Hoffnung für solche Texte; in der Vergangenheit habe ich viele Texte
zurückgewiesen, weil selbst ein Lektorat bei plagiierten und von
Übersetzungsprogrammen eingedeutschten Texten nichts ausrichten kann und darf …

Weiterlesen »

Sprache ist Spiel oder Ben Penis Origienal

Es geht nicht darum, in allem der Norm zu entsprechen und sich in den Einheitsbrei einzugliedern, sondern vielmehr um Freude am Lesen und am Schreiben und nicht darum, dass wir alle alles gleich gut können. Die langweiligsten Texte sind jene, die austauschbar sind. Mitreißende Texte führen uns durch schräge Gedankengänge, zeichnen unerwartete Bilder oder schmerzen. Wahrheit kann brutal verschriftlicht sein, Sätze können Unbehagen auslösen, Illusionen entthront, Ungerechtigkeiten angeprangert werden. All das vermag Sprache, gelingt Schrift.

Weiterlesen »

willkommen

Das kleine „willkommen “ ist ein Adjektiv, es bleibt ein Eigenschaftswort, ein volksschulisches Wiewort. Es ist kein Substantiv, Hauptwort, Namenwort. Das wird sich nicht ändern, will kommen, wer mag.

Weiterlesen »